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Logistikmarktstudie - Logistikmarkt


Schweizer Logistikgesamtmarkt im Detail

Abschätzung des Logistikgesamtmarktes

Die Abschätzung des Gesamtvolumens erfolgt in der Logistikmarktstudie Schweiz über drei unabhängige Wege, um so die „Robustheit“ des Ergebnisses zu gewährleisten (s. Abbildung 1). Eine ausführliche Erläuterung dieser drei Berechnungswege finden Sie unter der Seite Methodik und Quellen.


 
Abschätzung Logistikmarkt

Abbildung 1: Drei unabhängige Wege zu einer robusten Schätzung des Schweizer Logistikgesamtmarktes

Angebotsseitige Annäherung über die Gütertransportstatistik. 2019 stieg der Wert des Logistikgesamtmarktes auf 37.8 Mrd. CHF und damit um 1.9% gegenüber dem Vorjahr. Hauptursache hierfür sind leicht gestiegene Fahrzeugumsätze, insbesondere im Strassengüterverkehr.

Die Annäherung über den Arbeitsmarkt (Erwerbstätigenstatistik) liefert ein geschätztes Logistikgesamtmarktvolumen von 41.9 Mrd. CHF für das Jahr 2019 (+1.5% zum Vorjahr). Die Anzahl der Erwerbstätigen in der Logistik ist mit rund 185‘800 etwas höher als im Vorjahr (+0.7%). Der durchschnittliche Bruttoverdienst stieg auf 76‘846 CHF/Jahr (+0.7%).

Die nachfrageseitige Annäherung über die einzelnen Branchenumsätze liefert für das Basisjahr 2019 ein Marktvolumen von 43.3 Mrd. CHF. Dieser Wert liegt um 2.1% höher als im Jahr 2018. Grund hierfür ist ein leichter Zuwachs des Logistik-Wertschöpfungsanteils im Verhältnis zu den in der Schweiz insgesamt erzielten Umsätzen.


Die Differenz zwischen den Ergebnissen dieser drei Wege kann als Bandbreite (Schätzfehler) interpretiert werden, innerhalb welcher sich das Logistikmarktvolumen der Schweiz bewegt. Gemittelt ergibt sich für 2019 ein Gesamtlogistikmarktvolumen von 41.0 Mrd. CHF. Dies entspricht einer Zunahme von 1.8% verglichen mit dem Vorjahreswert.

 

Entwicklung des Logistikgesamtmarktes

Der Schweizer Logistikgesamtmarkt entwickelt sich mit einem wertbezogenen Marktvolumen von 41.0 Mrd. CHF positiv (s. Abbildung 2). Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Marktvolumen 2019 um 1.8% an.

Der Anteil des wertbezogenen Logistikmarktvolumens gemessen am Bruttoinlandprodukt der Schweiz verzeichnet mit 5.9% eine Zunahme im Vergleich zum vergangenen Jahr (5.4%). In den letzten 10 Jahren schwankte der Anteil zwischen 5.4% und 6.4%.

 

 

 
Logistikgesamtmarkt Entwicklung

Abbildung 2: Entwicklung des Logistikgesamtmarktes der Schweiz in Korrelation zum BIP, Prognosen für die Jahre 2020 und 2021

Positive Konjunkturdaten der Schweizer Anrainerstaaten – z.B. Deutschland mit einem BIP-Wachstum von 0.6%*  in 2019 – haben zu einer Zunahme der grenzüberschreitenden Transporte geführt. Ferner profitieren die export-orientierten Sektoren der Schweizer Wirtschaft seit 2017 von einem relativ starken Euro gegenüber dem Schweizer Franken und beziehen mehr logistikbezogene Leistungen. Das heimische BIP ist mit einem Zuwachs von 1.8% relativ stark angestiegen.

Für 2020 werden die erwarteten Verluste auf dem Schweizer Logistikgesamtmarkt auf -3.8 bis -6.3% taxiert, womit ein Volumen von 38.4 – 39.4 Mrd. CHF einhergeht. Besonders die Covid-19-Krise mit den damit verbundenen Reaktionen von Wirtschaft und Politik stellt das grösste Konjunkturrisiko dar und führen zu unabsehbare Konsequenzen für die Schweizer, Europäische sowie globale Wirtschaftslage in den kommenden Jahren. Dies hat daher auch Folgen für die Märkte. Nach konjunkturell expansiven Phasen in 2018 und 2019 geht die SECO von einem massiven Einschnitt in die Wirtschaftslage zusammen mit starken Verlusten aus. Die weitere Entwicklung ist aufgrund der Unsicherheiten schwer zu prognostizieren. 

Für 2021 wird eine Erholung der Wirtschaft von der Covid-19-Krise, einhergehend mit einem deutlich positiven Anstieg des Logistikgesamtmarktes von 2.9 – 4.8% und einem Gesamtmarktvolumen von 40.1 – 40.8 Mrd. CHF, prognostiziert.


 * Quelle: Statistisches Bundesamt (2020): Deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2019 um 0,6 % gewachsen

Hinweis:

Die Zeitreihenanalyse der Jahre 2006-2019 (s. Abbildung 2) und die Konjunkturprognosen für die Schweiz des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) erlauben die Anwendung einer einfachen Regressionsanalyse für die Abschätzung der Entwicklung des Logistikmarktvolumens 2020 und 2021.


Entwicklung der Erwerbstätigen in der Logistik

Die Anzahl der Erwerbstätigen in der Logistik hat um 0.7% zugenommen und liegt im Jahr 2019 bei rund 185‘800 Beschäftigten. Damit ist das Wachstum geringer als im Jahr 2018 (0.9%).

Die Entwicklung der Erwerbstätigenanzahl in der Logistik (+0.7%) ist im Einklang mit dem Zuwachs bei den Erwerbstätigen in der Schweiz insgesamt (+0.7%) (s. Abbildung 3).

Grundsätzlich handelt es sich bei der Nachfrage nach Logistikleistungen um eine derivative, d.h. abgeleitete Nachfrage. Bei steigender Anzahl der gesamten Erwerbstätigen in der Schweiz ist auch ein Anstieg der Erwerbstätigen in der Logistik zu erwarten. Dieser positive Zusammenhang zwischen der Anzahl der Mitarbeitenden in der Logistik und der BIP-Entwicklung schwächt sich zusehends durch Produktivitätssteigerungen sowie eine erhöhte Substitution von Mitarbeitenden durch Maschinen im Zuge einer fortschreitenden Automatisierung ab.

Der durchschnittliche Wert pro Mitarbeiter ist im Jahr 2019 um 1.0% auf 220'553 CHF angewachsen. Grund hierfür ist, dass das Gesamtmarktvolumen stärker angestiegen ist als die Anzahl der Erwerbstätigen.

 
Erwerbstätige 2020

Abbildung 3: Entwicklung der Erwerbstätigen in der Logistik der Schweiz in Korrelation zu den gesamten Erwerbstätigen in der Schweiz


Top 100 Logistikdienstleister der Schweiz

Tabelle : Ausschnitt Top 20 der Top 100 Logistikdienstleister im Schweizerischen Logistikmarkt (Umsatz- und Mitarbeiterwerte im Jahr 2019)

TOP20 

Ranking nach Umsatz und Unternehmen

Die Top 100-Liste verschafft einen Überblick über die grössten Logistikdienstleister der Schweiz. Die untersuchten Logistikunternehmen werden anhand eines Umsatz-Rankings sowie der Anzahl der Mitarbeitenden dargestellt. Weiterhin wird eine Unterscheidung zwischen schweizweiten und internationalen Daten vorgenommen, um so die grössten schweizerischen Logistikunternehmen zu ermitteln. 

Das Ergebnis des Rankings der Top 100 Logistikdienstleister nach schweizerischen Umsätzen ist in Tabelle 1 aufgeführt. Die Unterschiede an der Spitze sind deutlich zu erkennen. Lediglich PostMail AG und PostLogistics generieren in der Schweiz Umsätze in Milliardenhöhe.

Ähnlich verhält es sich mit den Mitarbeiterzahlen in der Schweiz. Bei der Mehrheit der Unternehmen sind zwei- bis dreistellige Beschäftigungszahlen vermerkt. Nur wenige grosse Akteure haben über 1000 Mitarbeitende. Die Gesamtbetrachtung der Top 100 zeigt, dass rund 30% der Unternehmen 100 oder weniger Mitarbeitende beschäftigen.
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Abbildung 4: ABC-Analyse der Top 100 Logistikdienstleister Schweiz

01 ABC-Analyse der Top 100 Logistikdienstleister Schweiz

Mithilfe einer ABC-Analyse lässt sich die Verteilung des Logistikmarktvolumens auf die Top 100 Logistikdienstleister der Schweiz verdeutlichen (Abbildung 4). Es wird ersichtlich, dass die zehn grössten Unternehmen einen Umsatz von circa 9.2 Mrd. CHF generieren. Somit werden 56% des Gesamtumsatzes auf dem Schweizer Logistikmarkt von den zehn grössten Unternehmen erbracht (Bereich A).
Die oberen 30 Logistikdienstleister der Top 100 Unternehmen machen rund 81% des Gesamtumsatzes aus (Bereiche A+B). Die verbleibenden 70 Logistikunternehmen erwirtschaften nur 19% des kumulierten Umsatzes der Top 100 Logistikdienstleister (Bereich C). Aus dieser Analyse wird ersichtlich, dass einige wenige Logistikunternehmen den Markt in der Schweiz dominieren.

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Zusatzabgaben – Umsatzveränderung

Neben den Daten zu Umsatz und Mitarbeitenden im Jahr 2019 ist in der Logistikmarktstudie 2021 auch die erwartete Entwicklung der Umsatz- und Mitarbeitendenzahlen für die Jahre 2020 und 2021 enthalten.
Die jeweilige Entwicklung basiert auf den Einschätzungen der Top 100 Logistikdienstleister und spiegelt somit die Erwartungen der Akteure des Schweizer Logistikmarktes wider. Die beiden Grafiken zeigen dabei die erwartete prozentuale Veränderung der Umsatz- und Mitarbeitendenzahlen für die Jahre 2020 sowie 2021 jeweils im Vergleich zum Jahr 2019.

Abbildung 5: Umsatzveränderung der Logistikdienstleister im Jahr 2020 und 2021

02 ABC-Analyse der Top 100 Logistikdienstleister SchweizDie Verteilung der Umsatzveränderung in Abbildung 5 zeigt eine deutliche Varianz von -50% bis +22% für das Jahr 2020 mit einem durchschnittlich prognostizierten Umsatzrückgang von 6%. Das verdeutlicht, dass auch der durch die Krise stark aufblühende E-Commerce (KEP-Markt) nicht in der Lage war, den grossen Verlust aufzufangen. Dies deutet bereits darauf hin, wie gross die wirtschaftliche Unsicherheit und die daraus resultierende Prognostizierbarkeit der zukünftigen Entwicklung derzeit ist. Dies ist vor allem auf die Auswirkungen der Corona-Krise zurückzuführen, die mit einem starken Rückgang des Marktvolumens sowie des gesamten Schweizer Bruttoinlandsproduktes für das Jahr 2020 einhergeht.
Für das Jahr 2021 wird eine weniger stark ausgeprägte Unsicherheit verzeichnet, die im Mittel auf eine Erholung der Umsatzentwicklung vom Vorjahr schließen lässt. Es sei jedoch angemerkt, dass Umfragen nie ein lückenloses Abbild der Wirklichkeit darstellen können und deshalb vermutlich noch viel stärkere Ausreisser in beide Richtungen existieren. Nichtsdestotrotz hilft die Erhebung dabei, die derzeitige Marktentwicklung im Status-quo zu reflektieren.

 


Zusatzabgaben –Mitarbeitendenveränderung

Ähnlich der Umsatzveränderung unterliegt auch die Veränderung der Zahl der Mitarbeitenden im Logistikmarkt in Abbildung 6 einer deutlichen, wenn auch nicht so ausgeprägten Unsicherheit für die Jahre 2020 und 2021. Entgegen der Umsatzveränderung wird für das Jahr 2020 im Mittel ein Anstieg der Mitarbeitendenzahl von 2% sowie für das Jahr 2021 um 6% erwartet.
Die stärkeren Schwankungen der prognostizierten Veränderung der Mitarbeitendenzahl für das Jahr 2021 lassen sich anhand der Unsicherheit der Marktentwicklung sowie der zunehmend an Bedeutung gewinnenden Automatisierung begründen, deren Ausmass und Auswirkung auf die Mitarbeitendenzahl schwer zu prognostizieren ist.

Abbildung 6: Veränderung der Mitarbeitendenanzahl der Logistikdienstleister im Jahr 2020 und 2021

03 ABC-Analyse der Top 100 Logistikdienstleister SchweizDie Veränderung des Umsatzes und der Mitarbeitenden wird auch davon abhängen, inwiefern Logistikdienstleister im Rahmen von „Business Continuity“-Plänen ihr Geschäft während und nach der Corona-Krise aufrechterhalten können. Eine Erholung ist bereits im Jahr 2021 zu erwarten. Diese hängt jedoch wesentlich von der wirtschaftlichen Entwicklung durch die COVID-19-Krise ab.
Neben produzierenden Unternehmen muss sich auch die Logistikbranche als Priorität setzen, das Risikomanagement auf zukünftige, kaum vorhersehbare Trendbrüche wie die COVID-19-Krise zu sensibilisieren und Konzepte im Rahmen von „Business Continuity“-Plänen zur Aufrechterhaltung des Geschäfts während Supply Chain-Unterbrechungen zu erarbeiten.

 

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